schwerpunktland Türkei-Tur Abdin

Die Wurzeln des Hilfswerks Initiative Christlicher Orient gehen auf das Jahr 1989 zurück. Damals wurde von Prof. Dr. Hans Hollerweger

die Initiative Christlicher Orient - Freunde des Tur Abdin gegründet.

Im Jubiläumsjahr 2019 stand die ICO-Tagung unter dem Titel "Türkei im Wandel". 

Bischof Saliba berichtet über die Lage vor Ort.

Videogruß von         Bischof Saliba

„Corona hat uns schwer getroffen. Wir vermissen euch sehr, hoffen und beten, dass Reisen bald wieder möglich sind und wir uns wieder begegnen können.“      Bischof Saliba

  • Der Tur Abdin („Berg der Knechte Gottes“ ist eine Hochebene in der Südosttürkei nahe der Grenze zu Syrien. Die Region ist das Herzstück der Syrisch-orthodoxen Kirche.
  • Um das Jahr 1900 gab es im Tur Abdin noch rund 200.000 Christen. Heute gibt es nur mehr rund 2.500. Viele Kirchen (wie hier im Dorf Inwardo) zeugen von der großen Vergangenheit.
  • Die teils uralten Klöster des Tur Abdin (hier das Kloster Deyrulzafaran, das auf das 5. Jahrhundert zurückgeht) sind die christlichen Zentren der Region.
  • Das Kloster Mor Yakub (Karno) geht auf das 6. Jahrhundert zurück. Es liegt auf einer Anhöhe des Izlo-Gebirges und wurde vor wenigen Jahren renoviert.
  • Früher gab es zigtausende Mönche im Tur Abdin, heute nur mehr einige wenige. (Hier ein Mönch im Kloster Deyrulzafaran). Die Mönche (und Nonnen) sind aber immer noch eine prägende Kraft der Kirche vor Ort.
  • Die meisten jungen Christen sind längst aus dem Tur Abdin ausgewandert. Zurückgeblieben sind die Alten. (Hier eine christliche Bewohnerin des Dorfes Anhel.)
  • In manchen Dörfern gibt es aber auch noch viele christliche Familien und Kinder. (Hier: Sonntags- bzw. Ferienschule im Dorf Bsorino.)
  • Im Dorf Bsorino wird ein Altenheim gebaut, damit die vielen alleinstehenden alten Frauen und Männer einen Lebensabend in Würde verbringen können.
  • Die Jugend von Arkah hat im Sommer 2020 auf eigene Initiative die staubigen Straßen ihres Heimatdorfes gepflastert. – Wenn es für die kleine christliche Minderheit im Tur Abdin eine Zukunft haben soll, dann braucht es solche Projekte mit Perspektiven.
  • In ca. 30 kleineren Städten und Dörfern im Tur Abdin gibt es heute noch Christen. Das größte christliche Dorf ist hier zu sehen: Midun
  • Die Südosttürkei ist eine arme Region. Das wirtschaftliche Überleben ist für alle, besonders auch für die christliche Minderheit, schwierig. Ein Zukunftsprojekt ist die neue Weinkellerei in Midun.
  • Das bedeutendste Kloster des Tur Abdin ist Mor Gabriel. Es wird auch von vielen muslimischen Touristen besucht. (Heuer wegen Corona freilich nicht.)
  • Im Winter zeigt sich der Tur Abdin auch verschneit und kalt. Hier ein Blick auf das Kloster Mor Gabriel.
  • Abtbischof Timotheos (links) leitet das Kloster Mor Gabriel und die syrisch-orthodoxe Kirche im Tur Abdin. ICO-Obmann Slawomir Dadas (rechts) hat ihn im Sommer 2019 besucht.
  • Die Christen haben es als Minderheit in der Türkei nicht leicht. Abtbischof Timotheos bemüht sich um guten Beziehungen zur türkischen Politik und den Behörden. (Hier Besuch beim Provinzgouverneur in Mardin)..
  • Die letzten verblieben Christen sind stolz auf ihre Kirchen. (Hier der 87-jährige Herr Elias mit den Schlüsseln zur Mor Schmuni-Kirche in Mardin.)
  • Mardin liegt am Rande des Tur Abdin. Blick von der Provinzstadt Mardin (Mor Schmuni-Kirche) nach Süden. Im Hintergrund liegt bereits Syrien.
  • Eines der wichtigsten Klöster im Tur Abdin ist Mor Augin an den steilen Abhängen des Izlo-Gebirges. Zwei Mönche leben das ganze Jahr hier.
  • Im Sommer kommen auch syrisch-orthodoxe Jugendliche aus aller Welt von Kanada bis Australien, um hier die aramäische Sprache (=die Sprache Jesu) und die Traditionen der syrisch-orthodoxen Kirche zu erlernen.
  • Die Marienkirche von Hah zählt zu den bekanntesten und am besten erhaltenen Gotteshäusern im Tur Abdin.
  • Im Dorf Hah gibt es freilich auch weitere alte und verfallene Kirchen. Wie auch an vielen anderen Orten des Tur Abdin. Die Christen bemühen sich aber, möglichst viele Kirchen zu erhalten oder auch neu zu renovieren.
  • Eine Gedenktafel (in der Kirche von Inwardo) erinnert an die Opfer des Völkermordes an den Christen im Osmanischen Reich im Jahr 1915. Nicht nur armenische Christen, viele syrische Christen fielen dem Morden zum Opfer oder mussten ihre Heimat verlassen
  • Mydiat ist die größte Stadt im Tur Abdin. Die christlichen Silberschmiede sind international bekannt für ihre Handwerkskunst. Wegen Corona blieben diesen Sommer aber Touristen und auch sonstige Kundschaft aus. – Ein wirtschaftliches Desaster.
  • Abt Aho ist der einzige Mönch des Klosters Mor Yakub (Karno). Er wurde vor einigen Monaten für einige Tage festgenommen, weil er einem Mitglied der Terrorgruppe PKK geholfen haben soll. Der Mönch weist das zurück. Ein Gerichtsverfahren ist anhängig.

Broschüre "Tur Abdin"

2019 wurde eine Broschüre erstellt, die einen Überblick über den Tur Abdin und die Dörfer und Städte, in denen noch Christen leben, sowie über die Klöster gibt. Die Broschüre möchte dazu beitragen, dass der Tur Abdin - der christliche Teil in der Süd-Ost-Türkei  - eine breitere Öffentlichkeit erreicht um so die Präsenz der Christen in der Region zu stärken. Der Tur Abdin bewahrt eine christliche Tradition, die bis in die frühesten Zeiten des Christentums zurückreicht.

 

Die Broschüre „Tur Abdin“ ist bei der ICO um den

Preis von € 5,- (ab 5 Stück € 4,-) erhältlich.    Gleich bestellen!

Broschüre Tur Abdin bestellen