Aktuelles von der ICO und unseren Netzwerkpartnern
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Völlig überraschend haben islamistische Rebellen aus der Provinz Idlib (die letzte Provinz, die zuletzt noch weitgehend in
der Hand der Rebellen war) einen Großangriff gegen die syrischen Regierungstruppen gestartet und in dessen Verlauf in kürzester Zeit große Distanzen zurückgelegt.
Sie nützten dabei die Tatsache aus, dass die drei Hauptverbündeten des Regimes (Russland, der Iran sowie die libanesische Hisbollah-Miliz) jeweils in andere Konflikte verstrickt
sind und deshalb nicht rasch und energisch reagieren konnten.
Die Metropole Aleppo fiel den Rebellen praktisch kampflos in die Hände – die Regierungstruppen gaben die
Stadt auf und zogen sich überstürzt nach Süden zurück, verfolgt von den Rebellen. Diese suchten laut Medienangaben in Aleppo gezielt nach Angehörigen des syrischen Militärs, der Geheimdienste,
aber auch nach versprengten Hisbollah-Leuten suchen.
Die Zivilbevölkerung, und damit auch die Christen, wurde bislang scheinbar nicht belangt. Es sind allerdings verschiedene Milizen ohne gemeinsame
Kommandostrukturen in der Stadt und die Lage ist sehr unübersichtlich.
Lesen Sie hier weitere Informationen sowie die Schilderung der Ereignisse durch einen Projektpartner der ICO aus Aleppo:
Der Fall von Aleppo
Am Abend des 29. November 2024 kontrollierten die Dschihadisten der Damaskus-Befreiungsbewegung (HTS, ehemals Al-Nusra-Front) die gesamte Stadt Aleppo im Nordwesten Syriens und nahmen sie ein, ohne einen Schuss abzufeuern. „Die Menschen in Aleppo haben Angst“, erzählt ein Projektpartner der ICO in der Stadt. Er fürchte um seine Zukunft und die der christlichen Gemeinschaften in Aleppo. „Die Dschihadisten haben Aleppo innerhalb weniger Stunden eingenommen, ohne einen Schuss abzufeuern. „Die in der Stadt anwesenden syrischen Streitkräfte waren geflohen“, berichtet dieser Arzt aus Aleppo, der in einem Viertel westlich der Stadt lebt. Wie alle Bewohner ging er davon aus, dass die Regierungstruppen dem am 27. November begonnenen Blitzvormarsch der Rebellen stoppen würden. „Trotz der Bombenangriffe der syrischen und russischen Luftstreitkräfte gelang es ihnen aber, durchzukommen.“ Am Morgen des 29. November standen sie am Stadttor. Bis zum Abend hatten 30.000 Männer der Damaskus-Befreiungsbewegung (Hayat Tahrir Sham – HTS, früher al-Nusra-Front) nacheinander alle Stadtteile eingenommen. Ausgestattet mit gepanzerten Jeeps, Artillerie und Infanterie hatten sie die von den Behörden, der Polizei und der syrischen Armee verlassene militärische und administrative Infrastruktur sowie Krankenhäuser übernommen. Berichten zufolge waren außerhalb der Stadt gepanzerte Fahrzeuge stationiert.
Einführung einer Ausgangssperre
„Am Samstagmorgen wurde von 23 Uhr bis 8 Uhr eine Ausgangssperre verhängt“, fährt der Arzt fort und gibt an, dass die Nacht, abgesehen von einigen vereinzelten Schüssen, ruhig verlief. Als wir am Samstagmorgen aufwachten, waren an allen Kreuzungen der Stadt Soldaten postiert. Niemand habe sich vor 11 Uhr in die Stadt gewagt. „Wir sind gekommen, um dich zu befreien! Welcher Religion Sie auch angehören, haben Sie keine Angst!“, riefen die Milizionäre den Bewohnern zu, die aus ihren Häusern gekommen waren, um Vorräte zu holen. Den Aussagen der Einwohner von Aleppo zufolge bestehen die dschihadistischen Kräfte hauptsächlich aus Saudis, Tschetschenen, Pakistanis und russischen Muslimen. Den gleichen Zeugen zufolge hatten sie bisher eine korrekte Einstellung. Tatsächlich „hat die Bevölkerung von Aleppo Angst. Wir haben gesehen, was sie den Christen in Idlib angetan haben. Obwohl wir uns nicht in der Situation befinden, in der sie den Christen 24 Stunden Zeit gaben, die Stadt zu verlassen und alles zurückzulassen, ist niemand beruhigt.“
Sonntagmorgenmessen abgesagt
Zeugen vor Ort zufolge zeigten die HTS-Milizionäre keine Feindseligkeit gegenüber Christen und griffen die Kirchen nicht an. Die Bischöfe kommunizieren über soziale Netzwerke und versuchen, die Ängste der Gläubigen zu beruhigen, indem sie sie auffordern, „sich zu beruhigen und nicht in Panik zu geraten“. Aufgrund der 24-Stunden-Ausgangssperre, die an diesem Samstag um 17 Uhr in Kraft trat, werden die Sonntagmorgenmessen abgesagt. „Wir haben den Gottesdienst auf 18 Uhr verschoben, in der Hoffnung, dass er stattfinden wird.“ Aleppo, „fast tot“, hält den Atem an. Restaurants und Geschäfte sind geschlossen. Tagsüber hatten am Samstag nur wenige Lebensmittelgeschäfte geöffnet, so dass sich die Menschen in Aleppo mit Vorräten eindecken konnten.
Monsterstaus
Da die Autobahn von Dschihadisten kontrolliert wird, sind viele Einwohner, darunter viele Christen, über die Nebenstraße von Khanasser östlich von Aleppo geflohen, die es ermöglicht, nach Homs und dann nach Damaskus zu gelangen. „Es gibt einen Riesenstau. Bis nach Homs dauert es 13 Stunden, im Vergleich zu normalerweise zwei Stunden.“ Der Arzt hat nicht vor, die Stadt und seine Patienten zu verlassen. Mit 75 praktiziert er immer noch. „90 % meiner Patienten sind Muslime.“ Trotz seiner ruhigen Stimme verbirgt er seinen Pessimismus für die Zukunft nicht. „Wenn die syrische Regierung Truppen entsendet, um Aleppo zu befreien, werden die Straßenkämpfe und Bombenanschläge ein Blutbad anrichten. Wenn nichts unternommen wird, bleiben wir unter dem Joch der Dschihadisten. Es wird nicht besser.“ Die Zurückgebliebenen versuchen, ihre Angehörigen zu beruhigen und ihren Freunden Neuigkeiten zu überbringen. In der Regel wird der verfügbare Strom für zwei bis vier Stunden am Tag rationiert. „Normalerweise können wir gegen ein Abonnement Stromgeneratoren in der Nachbarschaft anschließen, aber mit der Ausgangssperre können wir sie nicht mehr betreiben, sodass wir auf Elektroheizungen verzichten müssen. Nachts sinkt die Temperatur auf 0°. „Und da Sprit und Benzin rationiert sind, können wir uns nicht selbst heizen. Wir zittern.“
Zum Schluss sagt der Mann: „Resilienz ist der Reichtum der Menschen in Aleppo. Wir haben seit Kriegsbeginn so viele schwierige Zeiten erlebt! Entbehrung, Gewalt, Hunger. Wir haben uns verhärtet und vertrauen auf die Vorsehung.“
FOTOS: Eindrücke von der Nothilfe der Barmherzigen Schwestern in Ajeltoun
Zwar ist seit einigen Tagen eine Waffenruhe im Kampf zwischen der Hisbollah-Miliz im Libanon und der israelischen Armee in Kraft und einige der Vertriebenen sind schon unmittelbar nach deren Inkrafttreten wieder zurück in ihre Heimatorte aufgebrochen. Die große Mehrheit der Geflohenen – darunter insbesondere auch die christlichen Vertriebenen aus dem Südlibanon – sind aber nach wie vor misstrauisch, ob diese Waffenruhe Bestand haben wird und sind deshalb bisher in ihren Notquartieren verblieben.
Unsere Projektpartner vor Ort gehen davon aus, dass sich daran auch so schnell nichts ändern wird. Außerdem hat die israelische Armee mehr als ein Dutzend Ortschaften nahe der Grenze komplett – Haus für Haus – zerstört, so dass die von dort stammenden Menschen auch nirgendwohin zurückkehren können.
Die Nothilfe für diese Kriegsopfer geht deshalb unverändert weiter.
Die ICO hat dafür bei ihrer letzten Vorstandssitzung einen zusätzlichen Betrag in Höhe
von 25.000 € für die Fortsetzung der Nothilfe über die Barmherzigen Schwestern in Ajeltoun zur Verfügung gestellt, außerdem 10.000 € für das Projekt „Art therapy“ für traumatisierte Kinder, das vom Spezialistenteam des
Father Roberts Institute (einer Gehörlosenschule) in Sehailé umgesetzt werden
soll.
Zusätzlich zu all den kriegerischen Ereignissen, die den Nahen Osten erschüttern, droht den Menschen in der Region auch Ungemach durch die kalte Jahreszeit:
In Teilen des Nahen Ostens ist es bereits zum Wintereinbruch gekommen und viele der von der ICO unterstützten Institutionen benötigen Heizöl (etwa die Schulen und Internate St. Josef in Ajeltoun und St. Vinzenz in Baskinta im Libanongebirge) und auch im Nordirak sollen etwa in der chaldäischen Pfarre Enishke bedürftige Familien mit Kerosin zum Heizen versorgt werden.
Die ICO hat deshalb auch heuer wieder ihre Winternothilfe-Kampagne gestartet und ruft
zu Spenden für die bewährten 3W „Warme Bekleidung“, „Warme Unterkünfte“ und „Warme Mahlzeiten“ auf und ersucht dafür um Spenden mit dem Vermerk “Winternothilfe“.
Auch über die bereits seit langem unterstützte Marienküche in der libanesischen Hauptstadt Beirut leistet das Hilfswerk Initiative Christlicher Orient Nothilfe für die Kriegsopfer im Libanon
Die tägliche Produktion von warmen Mahlzeiten wurde von 1.000 zu normalen Zeiten auf inzwischen 3.500 (!) gesteigert. Dies ist eine große logistische Herausforderung - das Kernteam der Einrichtung wird täglich durch Freiwillige verstärkt, ohne die derartige Mengen nicht zu bewältigen wären. Ca. 20 Personen sind hier gewöhnlich den ganzen Tag im Einsatz.
Versorgt werden einerseits Gastfamilien, die Vertriebene aufgenommen haben (für sich selbst wie auch für die beherbergten Personen) und andererseits Vertriebene, die in Massenquartieren untergebracht sind.
Die ICO hat der Marienküche 10.000 € für die Nothilfe zur Verfügung gestellt - auch hier ist der Bedarf natürlich noch riesig, weshalb wir dringend um Spenden ersuchen!
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Das Team der Schwestern in Ajeltoun versorgt täglich ca. 130 Personen – hauptsächlich christliche Vertriebene, die in der Umgebung des Hauses St. Josef in Privatquartieren oder in Massenquartieren untergekommen sind, je nach Bedarf mit warmen Mahlzeiten (für Personen in Massenquartieren) oder Lebensmittelpaketen (falls die Vertriebenen eine eigene Kochmöglichkeit haben), Medikamenten, Bekleidung, Decken und Öfen (da es hier m Gebirge in der Nacht schon empfindlich kalt wird).
Der neue HCO-Katalog ist Mitte Oktober erschienen. Darin finden Sie unser für ein Jahr gültiges Hauptsortiment.
Wir freuen uns hiermit, durch unser Sortiment 2024/25 das „Licht für den Orient“ auch bei Ihnen zum Leuchten bringen zu können – gleich ob am Heiligen Abend, bei einer Erstkommunion, im Rahmen einer Pfarrveranstaltung oder als kleine Aufmerksamkeit für Ihre Liebsten und Sie selbst.
Am 16. und 17. September fand im Bildungshaus St. Virgil in Salzburg die traditionelle und mittlerweile bereits 27. ICO-Tagung zum Thema „Irak – Quo vadis?“ statt.
Die heurige Tagung war leider von zahlreichen logistischen Hindernissen und Herausforderungen geprägt: Der chaldäische Patriarch, Kardinal Louis Sako, musste sich aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig entschuldigen, einem der wichtigsten lokalen Projektpartner der ICO im Irak, dem Pfarrer der chaldäischen Pfarre Enishke, und zwei Jugendlichen aus seiner Pfarre, die ihn begleiten sollten, wurde von den österreichischen Behörden die Einreise-Visa verweigert.
Zudem konnte der überwiegende Teil der angemeldeten Tagungsteilnehmer aus Wien bzw. dem Osten von Österreich aufgrund der katastrophalen Unwetter und Überschwemmungen in Niederösterreich wegen der Unterbrechung aller Bahn- und Straßenverbindungen nicht nach Salzburg anreisen.
Trotz all dieser Umstände wurde den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern hochkarätige Referate und Analysen zur Lage im Irak geboten.
Besonders hervorzuheben war der Besuch des Transportministers der kurdischen Regionalregierung im Nordirak, Ano Jawhar Abdoka (siehe Foto), der der einzige Christ im Kabinett der kurdischen Autonomieregion ist und über die Lage der Christen und
deren Zukunftsperspektiven Auskunft gab.
>> Kathpress-Artikel zur 27. ICO-Jahrestagung <<
Die von der ICO finanzierte vollständige Sanierung und Modernisierung der Sanitärtrakte im Internat der Schwestern von Besançon in Baskinta/Libanon konnte über die Sommerferien realisiert und rechtzeitig zum geplanten Schulbeginn erfolgreich abgeschlossen werden.
Ermöglicht wurde dieses wichtige Projekt im Umfang von 41.450 € dank Spenden einer überaus engagierten Solidaritätsgruppe in der Salzburger Pfarre Koppl (21.450 €) und Fördermitteln der Salzburger Landesregierung (20.000 € über den entwicklungspolitischen Beirat der Landesregierung).
Die internen Mädchen konnten die komplett erneuerten Sanitärtrakte ihres Internates bisher allerdings nur kurz bewundern und nicht einmal zwei Tage benützen, bevor der Start in das neue Schuljahr aufgrund der aktuellen akuten Kriegssituation im Land verschoben werden musste.
Mehr als 1,08 Millionen Euro hat das Linzer Hilfswerk "Initiative Christlicher Orient" (ICO) im vergangenen Jahr für Hilfsprojekte im Nahen Osten aufgewendet. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht 2023 hervor, den die ICO auf ihrer Jahrestagung in Salzburg (16./17. September) vorgestellt hat.
79 Projekte wurden damit verwirklicht:
Anfang Juli 2024 hat eine gemeinsame Delegation der ICO und der Österreichischen Ordenskonferenz den Tur
Abdin besucht: eine Reise mit vielen herzlichen Begegnungen, spannenden Geschichten und Einblicken in fast 2.000 Jahre Christentum.
ICO-Vorstandsmitglied MMag. Georg Pulling verfasste einen aufschlussreichen Reisebericht mit interessanten Einblicken und Fotos:
<< Links finden Sie einen detaillierten Reisebericht mit aussagekräftigen Fotos zum Download (PDF) vor.
Im Juli 2024 besuchte ICO-Projektkoordinator Stefan Maier die autonome Region Kurdistan im Norden des Irak, um die dortigen Partner und eine Vielzahl in der Vergangenheit von der ICO unterstützter Projekte zu besuchen.
Eindrucksvoll war auch ein Besuch in der noch immer schwer zerstörten Metropole Mossul am Tigris. Stefan Maier nahm außerdem an der Einweihung des um eine Etage erweiterten Kindergartens in der chaldäischen Pfarre Enishke teil.
Der chaldäische Pfarrkindergarten in Enishke war bereits vor Jahren mit Mitteln der ICO entstanden und ist in dieser Region ganz im Norden des Landes, nahe der Grenze zur Türkei, der einzige Kindergarten in weitem Umkreis.
Die Erweiterung dieses gut funktionierenden Kindergartens, um eine größere Zahl von Kindern aufnehmen zu können, war ein langgehegter Wunsch von Pfarrer Samir Youssif, der schon seit Jahren ein bewährter Projektpartner der ICO ist und der auch als Gast zur heurigen ICO-Jahrestagung in St. Virgil erwartet wird.
Dank der Unterstützung der ICO (mit Fördermitteln vom Erzbistum Bamberg/D) und von Kirche in Not konnte das Gebäude um eine Etage aufgestockt werden, womit dieser Wunsch nunmehr in Erfüllung gegangen ist. Dadurch kann die Zahl der betreuten Kinder ab Schulbeginn verdoppelt werden, was zukünftig auch die Aufnahme von kurdisch-muslimischen Kindern möglich macht.
ICO-Projektkoordinator Stefan Maier nahm stellvertretend für die europäischen Partner an der fröhlichen Einweihungsfeier statt.
Am 18. August war der Salzburgring in Plainfeld bereits zum zweiten Mal Schauplatz einer einzigartigen Benefizveranstaltung zugunsten der ICO:
Organisiert von der überaus engagierten Koppler Initiative "Zukunft für den Libanon" fand hier in Kooperation mit dem Salzburgring die Aktion "Benefizradeln für Kinder im Libanon" statt, mit der Spenden für die Schule St. Vinzenz der Schwestern von Besançon in Baskinta/Libanon gesammelt werden sollten.
Die Idee dahinter: Pro gefahrenen Kilometer auf dem 4,255 km langen Salzburgring spenden Radlerinnen und Radler 1 Euro oder mehr. Egal ob groß oder klein, Alt oder Jung – alle sollten die Gelegenheit bekommen, einmal auf dem sonst gesperrten Salzburgring fahren zu können.
Mehr als 250 Personen aller Altersgruppen, darunter auch ganz viele Familien, ließen sich diese einmalige Chance nicht entgehen. Der Reinerlös in Höhe von 5.588 € wurde vom Salzburgring auf 6.000 € aufgestockt.
Die ICO bedankt sich bei allen Beteiligten für die wertvolle Unterstützung und das großartige Engagement!
In der Schule St. Vinzenz der Schwestern von Besançon in Baskinta im Libanongebirge werden dzt. die im Libanon noch länger andauernden Sommerferien genützt, um die völlig desolaten Sanitärräume auf beiden Etagen des Internatstraktes von Grund auf zu sanieren und zu modernisieren.
Finanziert wird dieses wichtige Projekt mit Mitteln der Koppler Initiative „Zukunft für den Libanon“ (die bereits seit mehreren Jahren schwerpunktmäßig diese Schule über die ICO unterstützt) und Fördermitteln der Salzburger Landesregierung über den Entwicklungspolitischen Beirat.
Die ICO hat kürzlich die griechisch-katholische Annunciation Society in der Altstadt von Jerusalem mit einem Betrag von 5.000 € für die Zubereitung von warmen Mahlzeiten für bedürftige ältere Menschen unterstützt.
Tania Awwad, die Direktorin der Organisation, hat uns nunmehr auch ein kurzes Video übermittelt, das die verschiedenen Aktivitäten der Organisation – darunter auch das Projekt der warmen Mahlzeiten für die Älteren – sehr gut darstellt.
Ende April/Anfang Mai besuchten ICO-Obmann Dr. Slawomir Dadas, Geschäftsführerin Michlin Al-Khalil und Projektkoordinator Stefan Maier den Libanon.
Das kleine Land ist weiterhin ohne einen Staatspräsidenten, steckt weiter inmitten der schwersten Wirtschaftskrise seiner Geschichte mit hoher Arbeitslosigkeit, einer Hyperinflation (kostete früher eine Tankfüllung 30.000 L.L., so sind es heute 4 Mio. L.L.!) und der Verelendung weiter Bevölkerungsschichten.
Dazu kommt noch der ständige Kleinkrieg zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee im Süden des Landes mit ständig steigenden Opferzahlen (auf libanesischer Seite sind es schon über 400) und dem hohen Risiko, dass das kleine Land – das sich praktisch in Geiselhaft der Hisbollah befindet – in den schrecklichen Konflikt zwischen Israel und die Hamas hineingezogen wird.
Die Delegation besuchte zahlreiche von der ICO geförderte Projekte im ganzen Land.
Nach vielen Verzögerungen ist es nun bald endlich so weit: die neue Etage im chaldäischen Pfarrkindergarten im nordirakischen Enishke kann demnächst in Betrieb gehen und wird schon bald von fröhlichem Kinderlachen erfüllt sein.
Derzeit ist man nach Abschluss der baulichen Maßnahmen mit letzten Handgriffen zur Einrichtung und Ausstattung beschäftigt. Schon seit längerem konnte dieser gut geführte Kindergarten aus Platzmangel nicht all jene Kinder aufnehmen, die ihre Familien gerne hierhergeschickt hätten. So entstand die Idee der Erweiterung des Kindergartens durch die Aufstockung des Gebäudes um eine zusätzliche Etage.
Viele haben mitgeholfen, um diese Idee nun Realität werden zu lassen: Kirche in Not hat die baulichen Maßnahmen finanziert, die ICO finanziert dank Fördermitteln vom Erzbistum Bamberg die Inneneinrichtung sowie die Ausstattung mit pädagogischem Material und Spielgeräten und teilte sich mit der MIVA Österreich die Kosten für einen zusätzlichen Kleinbus, der zur großen Freude von Pfarrer Samir Youssif bereits angekauft wurde und der zukünftig auch Kinder aus den Nachbardörfern täglich in der Früh in den Kindergarten transportieren und sie danach wieder nach Hause bringen wird. Weiters unterstützt die ICO schon seit Jahren die laufenden Kosten der Einrichtung (Gehälter etc.) und wird dies auch weiterhin tun.
Der bestehende Kindergarten war bereits vor Jahren als Gemeinschaftsprojekt der ICO mit Kirche in Not errichtet worden und genießt in der ganzen Region einen ausgezeichneten Ruf, von denen auch die muslimische Mehrheitsbevölkerung in vielfacher Weise profitiert, wie die Präsentation eindrucksvoll aufzeigt.
Das "Relief and Development Committee" der syrisch-orthodoxen Pfarre von Tartus in Syrien konnte kürzlich 200 kleine tragbare Batterien zur Stromerzeugung an ebenso viele bedürftige Familien verteilen.
Angesichts der ständigen Stromausfälle wurden so vor allem Familien mit Kindern oder Jugendlichen unterstützt, damit diese abends zu Hause lernen und ihre Aufgaben erledigen können.
Diese Batterien sind die ideale Lösung, da sie 22 Ampere Strom liefern. Sie sind klein, quadratisch und ähneln einer Autobatterie. Sie sind völlig sicher für Kinder und Erwachsene. Sie verursachen keinen Stromschlag, der zum Tod führt. Außerdem geben sie keine Wärme ab, so dass die Gefahr eines Brandes gleich Null ist.
Die ICO hat dieses Projekt mit einem Betrag von 10.000 € ermöglicht.
Aus Syrien erreichten uns kürzlich zwei berührende Video-Botschaften (siehe oben).
Pfarrer Iyad Ghanem, langjähriger Projektkoordinator der syrisch-katholischen Erzdiözese Homs und seit 2006 Partner der ICO, ist seit kurzem auch Pfarrer von Toumine geworden, einer Ortschaft in der Nähe der zentralsyrischen Großstadt Homs.
Dort wurde Mitte April ein Sonntagsgottesdienst für die ICO und ihre Spenderinnen und Spender gefeiert und für diese gebetet. Außerdem lud Pfarrer Iyad Ghanem im muslimischen Fastenmonat Ramadan Vertreter der örtlichen Muslime zum Iftar (dem traditionellen Fastenbrechen) in sein Haus in der Ortschaft Masskaneh ein und auch dort wurde gemeinsam für die Spenderinnen und Spender der ICO gebetet.
In dieser Region (Masskaneh, Toumine und einige umliegende Ortschaften) werden nämlich mit Mitteln der ICO zahlreiche Projekte umgesetzt, von denen auch die muslimische Mehrheitsbevölkerung in vielfacher Weise profitiert, wie die Präsentation eindrucksvoll aufzeigt.
Ende April fand an drei Tagen in der nordirakischen Region Kurdistan in mehreren Dörfern der Diözese Zakho die Verteilung von Lebensmittel-Paketen an bedürftige Familien statt.
Unter der Aufsicht unseres lokalen Delegierten Daniel Zuhair wurden 406 Pakete an Familien in 16 Ortschaften verteilt. Eigentlich war diese Verteilung schon zu Ostern geplant gewesen, aufgrund von Problemen bei der Geldübermittlung verzögerte sich jedoch die Umsetzung des Projektes.
Jedes Paket enthielt wichtige Grundnahrungsmittel im Wert von ca. 27 €.
Weiterhin überaus reger Andrang herrscht jeden Tag in der „Cuisine de Marie“ (Marienküche) in der Nähe des Beiruter Hafens.
Diese vom maronitischen Priester Hany Tawk nach der katastrophalen Explosionskatastrophe im August 2020 gegründete Suppenküche ist mittlerweile die einzige noch verbleibende Suppenküche in der libanesischen Hauptstadt (von ursprünglich ca. 60 derartigen Einrichtungen) und deshalb von ganz besonderer Bedeutung.
Zwischen 1.000 und 1.200 warme Mahlzeiten werden hier jeweils an sechs Tagen in der Woche zubereitet und entweder direkt am Projektstandort an Bedürftige ausgegeben oder über verschiedene lokale Partner an Bedürftige im ganzen Beiruter Stadtgebiet verteilt.
Da aufgrund der aktuellen schweren Wirtschaftskrise der allergrößte Teil der lokalen Spender und Förderer weggebrochen ist, kommt der regelmäßigen Unterstützung durch die ICO als fast einziger institutioneller Geldgeber eine umso größere Bedeutung zu.
>> Wir ersuchen deshalb dringend um Spenden für dieses wichtige Projekt!
FOTO-GALERIE:
Am 25. März fand die offizielle Einweihung des Oster-Sozialmarkts der Pfarre Enishke in der nordirakischen Region Kurdistan durch den Diözesanbischof der chaldäischen Diözese Dohuk, Mgr. Azad Sabri Shaba, statt.
Die ICO hat dieses Projekt mit 7.000 € unterstützt. Die Familien aus Enishke und den übrigen Dörfern des Pfarrverbandes konnten vier Tage lang im großen Saal des örtlichen Pfarrzentrums die für das Osterfest benötigten Lebensmittel zu stark reduzierten Preisen erwerben. Der Andrang war enorm und schlussendlich haben mehr als 450 bedürftige Familien aus der ganzen Region dieses Angebot in Anspruch genommen.
Über die Deir Mar Musa el-Habashi Monastic Community hilft die ICO bedürftigen Universitäts-StudentInnen in Syrien.
Diese Gemeinschaft wurde von dem bekannten italienischen Jesuiten Paolo Dall’Oglio, der während des Syrienkrieges entführt worden war und seither verschollen ist, gegründet und hat die Förderung des christlich-islamischen Dialogs zum Schwerpunkt. Die ICO unterstützt im laufenden Schuljahr mit einem Betrag von 11.000 € Studierende, die ohne diese Hilfe von außen ihre Ausbildung nicht fortsetzen bzw. abschließen könnten.
Unterstützt werden sie sowohl bei den Kosten für den Transport zu ihren Universitäten bzw. die Unterbringung in Studentenheimen (für Studierende aus dem ländlichen Raum) sowie bei der Finanzierung der benötigten Studienmaterialien (Bücher etc.).
Am 8. Februar fand im Priesterseminar in Linz die Präsentation des neuen Buches "Erlebtes im Tur Abdin" von Prof. Hans Hollerweger statt:
ICO-Gründer Hollerweger hat mit 93 Jahren nochmals ein Buch über jene Gegend in der Südosttürkei verfasst, in der die letzten syrisch-orthodoxen Christen leben und die mit einer faszinierenden kulturellen und christlichen Geschichte aufwartet.
An der Veranstaltung, zu der die ICO und die Pro Oriente Sektion Linz eingeladen hatten, nahmen u.a. der Linzer Bischof Manfred Scheuer, sein Vorgänger Bischof em. Ludwig Schwarz SDB, der Bischofsvikar für Soziales und Weltkirche und ICO-Obmann Slawomir Dadas und der Obmann der Linzer Sektion der Stiftung PRO ORIENTE, Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer, teil.
Kathpress-Artikel lesen (Quelle):
Linz: Bischof Scheuer würdigt Orient-Experten Hollerweger
Der Tur Abdin ist das einstige Kerngebiet der Syrisch-orthodoxen Kirche. Es beherbergt Klöster und Kirchen, die bis in die ersten christlichen Jahrhunderte zurückreichen. Um 1900 gab es in der
Region noch 200.000 Christinnen und Christen, aktuell sind es nur mehr rund 2.500.
Hans Hollerweger habe im gesamten Orient "Netzwerke des Glaubens, der Freundschaft und der Solidarität geknüpft", würdigte Bischof Scheuer "Father Hans", wie Hollerweger vor Ort genannt wird. Der
Orient-Experte habe den Christen im Orient durch Wort und Tat das Gefühl vermittelt, nicht vergessen zu sein, sagte Scheuer.
Der Salzburger Ostkirchenexperte Prof. Dietmar Winkler fasste in einem Vortrag die publizistische Tätigkeit Hollerwegers zusammen, der bislang fünf Bücher über den christlichen Orient
veröffentlichte. Der Orient, dessen christliche Kulturlandschaft, das reiche spirituelle Erbe und die Vielfalt der Traditionen hätten den früheren Linzer Liturgiewissenschaftler in den Bann
gezogen, so Winkler
Winkler ging auf Hollerwegers erstes Buch "Lebendiges Kulturerbe Tur Abdin" ein, das in drei Auflagen und 12.500 Stück weltweit verbreitet ist und als - vergriffenes - Standardwerk über den Tur
Abdin gilt. Mit seinen weiteren Büchern versuchte Hollerweger stets, den scheinbar fernen Nahen Osten nahe zu bringen, und Brücken zwischen Ost und West zu bauen. Der Bilderreichtum Hollerwegers
Publikationen visualisierte das Leben und die reiche Kultur des christlichen Orients. Diese Vermittlung des christlichen Orients habe keinesfalls nur dokumentarischen Wert, sondern sei
grundlegend notwendig, "denn die westliche Christenheit wäre ohne den Osten lediglich ein amputierter Teil der Kirche, getrennt von seiner Wurzel", so Winkler. Die Bücher hätten zudem einen
bedeutenden dokumentarischen Wert über eine Welt des gefährdeten christlichen Kulturgutes.
In seinen Dankesworten sagte Hollerweger, dass ihm der Weg in den Orient als völlig ungeplant erschien. Er erinnerte an jene Freunde und Weggefährten im Orient, die zu Märtyrern ihres Glaubens
geworden sind; darunter Mar Gregorius Yohanna Ibrahim, den Erzbischof von Aleppo, und Paolo Dall'Oglio, den Gründer der Gemeinschaft von Mar Musa in Syrien.
Kerngebiet der Syrisch-orthodoxen Kirche
Im Tur Abdin haben die Aktivitäten der ICO Mitte/Ende der 1980er-Jahre ihren Anfang genommen. Hollerweger schildet in seinem neuen Buch neben einigen bereits bekannten Episoden auch bislang nicht
veröffentlichte Ereignisse bei seinen zahlreichen Besuchen im Tur Abdin. Er berichtet von verbotenen Besuchen in Miden und im Kloster Mor Yakob, Begegnungen mit der Polizei und dem Geheimdienst,
über den misstrauischen Abt des Klosters Mor Malke, über österliches Brauchtum, Nächte im "1.000-Sterne-Hotel", unersetzliche Großmütter, Jugendliturgien oder seinen Ärger über zu viel westlichen
Einfluss in den syrisch-orthodoxen Kirchen.
Unter den Gästen und Gratulanten waren u. a. auch der emeritierte Linzer Bischof Ludwig Schwarz, die Generaloberin der Marienschwestern vom Karmel Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl und der Rektor der
Katholischen Privat-Universität Linz Christoph Niemand.
Berührendes VIDEO:
Fotogalerie:
In der griechisch-orthodoxen Pfarre in der Ortschaft Al-Mouzineh in der syrischen Region Wadi Al-Nassara, dem "Tal der Christen" unterstützt die ICO das pfarrliche
Altenheim, das 32 bedürftige und zumeist alleinstehende alte Menschen beherbergt.
Mit 1.000 € im Monat ermöglicht es die ICO, diese Menschen trotz der so überaus schwierigen Rahmenbedingungen im Land und der hohen Kosten für Lebensmittel gut zu verpflegen und zu versorgen.
Aufgrund des großen Bedarfs plant die Pfarre bereits die Vergrößerung des Heims, um in naher Zukunft zusätzliche Menschen aufnehmen zu können.
Vor kurzem fand in der libanesischen Hauptstadt Beirut die feierliche Einweihung eines neuen Gebäudes statt, in dem nunmehr die vom maronitischen Pfarrer Hany Tawk gegründete Sozialküche "Cuisine de Marie" (Marienküche) eine neue, dauerhafte Bleibe gefunden hat. Bislang war diese in einer leerstehenden, baufälligen Lagerhalle untergebracht gewesen.
Die Errichtung des neuen Gebäudes ist ganz wesentlich vom ICO-Partner Œuvre d'Orient und Spenden aus Frankreich unterstützt worden, während der laufende Betrieb (insbesondere der Einkauf der täglich in großen Mengen benötigten Lebensmittel) ganz wesentlich von der ICO unterstützt wird (erst kürzlich wurde wieder ein Betrag in Höhe von 40.000 € für die kommenden 6 Monate bewilligt).
Mehr als 1.200 warme Mahlzeiten werden hier täglich frisch zubereitet und einerseits vor Ort an Hilfe Suchende ausgegeben sowie andererseits auch über lokale Pfarren an Bedürftige verteilt.
Wir gratulieren sehr herzlich zu diesem freudigen Anlass und wünschen Pfarrer Hany Tawk und seinem ganzen Team auch weiterhin recht viel Erfolg!
Linz: Nahost-Hilfswerk ICO mit neuem Spendenrekord
Linz, 25.01.2024 (KAP)
Mit einem neuen Spendenrekord für das Jahr 2023 kann die "Initiative Christlicher Orient" (ICO) aufwarten. Etwas über 1,6 Millionen Euro haben die Spenderinnen und Spender der ICO anvertraut, wie
Geschäftsführerin Michlin Alkhalil am Donnerstag gegenüber Kathpress mitteilte. Die ICO habe damit im vergangenen Jahr exakt 89 Hilfsprojekte umsetzen können.
Die meisten Projekte wurden in Syrien, im Libanon und im Irak abgewickelt, einige auch in Palästina und in der Türkei. Die ICO betreibt derzeit etwa eine Suppenküche in der libanesischen
Hauptstadt Beirut sowie eine in der nordsyrischen Metropole Aleppo. Im Nordirak, im Libanon und in Syrien ist die ICO auch im Rahmen eines Winternothilfeprogramms aktiv. Kinder werden mit warmer
Bekleidung ausgestattet, verarmte Familien werden mit Heizöl versorgt, damit sie durch den Winter kommen. Ein besonderer Fokus lag im vergangenen Jahr auch auf der Hilfe für die Opfer des
verheerenden Erdbebens im Februar 2023 in Syrien und in der Türkei.
Im Libanon, wo es - wie auch in Syrien - so gut wie keinen öffentlichen Strom mehr gibt - finanziert die ICO derzeit viele Fotovoltaik-Projekte in kirchlichen Schulen und hilft bei der
Anschaffung von Diesel für die Notstromaggregate. Zudem übernimmt die ICO für unzählige Kinder das Schulgeld.
"Not der Menschen muss uns berühren"
Kardinal Christoph Schönborn hat in der aktuellen Ausgabe des ICO-Magazins (Jänner 2024) zur verstärkten Hilfe für die Menschen im Nahen Osten aufgerufen. Wörtlich betonte er in seinem Grußwort:
"Das Leid und die Not der Menschen im Nahen Osten müssen uns berühren. Aus vielen persönlichen Begegnungen und Freundschaften weiß ich, wie wichtig diese für die Menschen vor Ort sind, damit sie
das Gefühl haben, nicht vergessen zu sein. Und wie wichtig es auch ist, immer wieder für sie die Stimme zu erheben und für sie einzutreten."
Der Kardinal nahm auch die Christen im Orient in den Blick. Die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort seien oft unglaublich schwer. Umso beeindruckender habe er stets ihr Glaubens- und
Lebenszeugnis erlebt. Schönborn: "Die kleinen christlichen Gemeinschaften, die in der Nahost-Region über einen vielfältigen Reichtum an kirchlichen, sprachlichen und kulturellen Traditionen
verfügen, haben eine wichtige Aufgabe, die Gesellschaft zum Wohl aller Menschen mitzugestalten. Deshalb ist es auch so notwendig, die Menschen vor Ort zu unterstützen, damit sie in ihrer Heimat
bleiben können."
Buchpräsentation in Linz
Am 8. Februar lädt die ICO gemeinsam mit der Diözese Linz und der Linzer "Pro Oriente"-Sektion zur Präsentation des neuen Buches "Erlebtes im Tur Abdin" von Prof. Hans Hollerweger ein. Der
Gründer und Ehrenobmann der ICO hat mit seinen 93 Jahren nochmals ein Buch über jene Gegend in der Südosttürkei verfasst, die das Kernland des syrisch-orthodoxen Christentums ist, in der aber nur
mehr wenige Christen verblieben sind. Mit dabei sind am 8. Februar im Linzer Priesterseminar (Harrachstraße 7) neben dem Autor u.a. der Linzer Bischof Manfred Scheuer, der Obmann der Linzer
Sektion von Pro Oriente, Altlandeshauptmann Josef Pühringer, und Bischofsvikar und ICO-Obmann Slawomir Dadas.
In Syrien fanden in der griechisch-orthodoxen Pfarre in der zentralsyrischen Ortschaft Al-Mouzineh (in der Region „Wadi Al-Nassara“, dem „Tal der Christen“) am 10., am 13., am 16. sowie am 17. Jänner Verteilungen statt, bei
denen insgesamt 140 bedürftige Familien aus der Pfarre je 100 Liter Heizöl erhielten – in Syrien ist es in der aktuellen Situation eine gewaltige
Herausforderung, diese Menge zu sichern, weshalb die Freude der Beschenkte sehr groß war. Die ICO stellte dafür 15.000 € zur Verfügung, der Rest war eine Eigenleistung der Pfarre.
Darüber hinaus konnten auch in Aleppo von der syrisch-orthodoxen Kirche 250 Familien (Alte, Kranke, Familien mit beeinträchtigten Angehörigen sowie Opfer des Erdbebens vom Vorjahr) mit jeweils 100 Liter Heizöl versorgt werden. Dafür stellte die ICO einen Betrag in Höhe von 20.000 € zur Verfügung.
Mit einem weiteren Betrag von 6.000 € ermöglichte die ICO in der Kleinstadt Sadad (in
der Nähe von Homs) außerdem die Ausstattung von 120 Jugendlichen mit Winterbekleidung durch die Jugendgruppe „Shabab for ever“ der syrisch-orthodoxen
Kirche.
Im Nordirak, wo es dzt. bitter kalt ist und auch viel schneit, konnte die ICO im Rahmen der Winternothilfe unzähligen Menschen zu einer warmen Behausung verhelfen:
In der Diözese Zakho erhöhte sich die Zahl jener Familien, die je 70 Liter Kerosin zum Heizen erhielten
(wir haben schon im Jänner-Newsletter darüber berichtet), auf 1.058 (!) – dieses Projekt konnte somit erfolgreich abgeschlossen werden.
Erst vor kurzem verteilte unser langjähriger Projektpartner Samir Youssif, der chaldäische Pfarrer von Enishke, 28.000 Liter Kerosin an alle 350 jesidische Familien in einem Lager für Inlandsvertriebene in der Nähe seiner
Pfarre
Bei den Menschen in diesem Lager (das erst vor einigen Monaten von einer Delegation der ICO besucht worden war) handelt es sich um Überlebende des versuchten Genozids des IS an
der religiösen Minderheit der Jesiden, die aufgrund mangelnder Sicherheit und Stabilität noch nicht in ihre angestammte Heimat im
Sindschar-Gebirge zurückkehren konnten und nun schon seit Jahren unter armseligen Bedingungen in diesem Lager leben. Finanziert wurde diese Verteilung im Lager durch einen Beitrag der ICO (über
die Pfarre Enishke) in Höhe von 15.000 €.
08. Februar 2024, 18:00 Uhr im Linzer Priesterseminar
Die ICO und die Linzer PRO ORIENTE-Sektion laden am Donnerstag, 8. Februar 2024 zur Präsentation des neuen Buches von Prof. Hans Hollerweger „Erlebtes im Tur Abdin“.
Die Buchpräsentation findet im Linzer Priesterseminar (Harrachstraße 7, 4020 Linz) um 18 Uhr statt. Der Autor selbst wird – wenige Tage vor seinem 94. Geburtstag! – sein Buch selbst vorstellen.
Grußworte werden Bischof Manfred Scheuer, der OÖ-Landeshauptmann a.D. und PRO ORIENTE-Obmann Josef Pühringer und ICO-Obmann Slawomir Dadas sprechen.
Details zum neuen Buch:
Prof. Hollerweger berichtet in seinem neuen Buch von verbotenen Besuchen in Miden und im Kloster Mor Yakob, erzählt über Begegnungen mit der Polizei und dem Geheimdienst, über den misstrauischen Abt des Klosters Mor Malke, über österliches Brauchtum, Nächte im „1.000-Sterne-Hotel“, unersetzliche Großmütter, Jugendliturgien oder auch seinen Ärger über zu viel westlichen Einfluss in den syrisch-orthodoxen Kirchen. Wie immer bei Hollerweger-Büchern tragen die vielen Fotos, die der Autor alle selbst geschossen hat, ganz wesentlich zum Lesevergnügen bei. Nicht wenige davon hat der Autor hier erstmals veröffentlicht.
Hans Hollerweger: Erlebtes im Tur Abdin. Mit einem Vorwort von Erzbischof Timotheos Samuel Aktas. Initiative Christlicher Orient, Linz, 2023.
Das Buch ist zum Preis von 15 Euro im HCO-Shop online erhältlich und selbstverständlich auch bei der Buchpräsentation
erhältlich.
Die von den Franziskanern geleitete Pfarre St. Franziskus in Aleppo ist seit vielen Jahren ein bewährter und wichtiger Partner der ICO bei der Umsetzung zahlreicher wichtiger Projekte. Wir haben uns deshalb besonders über die Weihnachtswünsche von P. Bahjat, dem Pfarrer von St. Franziskus, gefreut.
Dank der Finanzierung durch die ICO konnten kurz vor Weihnachten auch in zwei Partner-Pfarren der ICO in Syrien große Weihnachtsaktionen durchgeführt werden:
in der römisch-katholischen Pfarre St. Franziskus in Aleppo sowie in der griechisch-orthodoxen Pfarre im zentralsyrischen Al-Mouzineh wurden hunderte Kinder und Jugendliche mit warmer Winterbekleidung und Winterschuhen ausgestattet.
Aus Mitteln der Winterhothilfe-Kampagne stellte die ICO der Pfarre St. Franziskus einen Betrag von 47.000 € für die Einkleidung von 1.130 (!) Kindern zur Verfügung, der Pfarre in Al-Mouzineh einen Betrag von 18.000 € für 300 Kinder.
Aufgrund der großen Zahl der Kinder war die Verteilung in Al-Mouzineh auf drei Tage aufgeteilt, in Aleppo sogar auf eine ganze Woche. Die Freude bei den Beschenkten war natürlich riesig und die beiden Pfarren danken allen Spenderinnen und Spendern der ICO sehr herzlich für diese großartige Unterstützung.
1. Fotogalerie und VIDEO der Weihnachtsaktion aus Aleppo:
2. Fotogalerie und VIDEO der Weihnachtsaktion aus Al-Mouzineh:
Während die primäre Zielgruppe der Verteilungen in den beiden syrischen Pfarren lokale christliche Kinder und Jugendliche aller Konfessionen waren, erhielten bei einer weiteren von der ICO finanzierten Kleiderverteilung im zentralsyrischen Masskaneh 85 muslimische Familien (insg. 340 Personen) Bekleidung von der syrisch-katholischen Erzdiözese Homs.
Bei diesen Familien handelte es sich um Inlandsvertriebene, die vor den Kriegsereignissen in anderen Regionen des Landes hierher geflohen waren und jetzt in Masskaneh provisorisch in Hütten, Zelten oder Baracken unter primitiven Umständen hausen und in großer Not sind.
Die ganze Woche vor Weihnachten organisierte die chaldäische Pfarre Enishke in der nordirakischen Region Kurdistan mit finanzieller Unterstützung durch die ICO (6.500 €) einen Sozialmarkt im großen Saal des Pfarrzentrums, in dessen Rahmen sich bedürftige Familien für die Feiertage mit vielerlei Lebensmitteln zu stark vergünstigten Preisen eindecken konnten.
Ca. 1.000 Personen aus sieben Ortschaften der Region nahmen dieses Unterstützungsangebot wahr. Dieser Sozialmarkt geht auf eine Initiative unseres langjährigen Projektpartners Samir Youssif, des Pfarrers von Eniskhe, zurück und ersetzt die früher übliche Verteilung von Lebensmittelpaketen.
Während zuvor jede unterstützte Familie ein standardisiertes Paket erhielt,
können sich die Betroffenen im Sozialmarkt genau jene Produkte aussuchen, die sie auch wirklich benötigen und diese mit ihrem eigenen Geld zu stark
reduzierten Preisen erwerben.
Hinweis: Unterhalb der Fotogalerie finden Sie auch drei VIDEOS zum Sozialmarkt in Enishke!
Marie Ghia, die Internatsleiterin der Schule St. Josef der Barmherzigen Schwestern in Ajeltoun/Libanon, richtete Ende 2023 einen Appell mit der Bitte um Hilfe für den Ankauf von Heizöl an die ICO und ihre Spenderinnen und Spender.
Das für die Schule und das Internat in Ajeltoun benötigte Heizöl wurde zwar vor wenigen Tagen geliefert (die ICO stellte hierfür einen Betrag in Höhe von 15.000 € zur Verfügung), jedoch steht dieser Hilferuf stellvertretend auch für viele andere Sozialinstitutionen im Libanon, die aktuell dringend Heizöl benötigen, weshalb jede Spende für die ICO-Winternothilfe nach wie vor höchst willkommen ist.